In Memoriam: Jan Jung
Gründer von „Der-mit-dem-Luchs-tanzt“ – Naturerlebnisaktionen für GROSS und klein
Jan Jung hat sich im Jahr 1998 als Naturführer in Mittelfranken selbständig gemacht. Es war sein Anliegen, Kindern und Jugendlichen die Natur und ihre Schönheiten näherzubringen. Der gelernte Dipl.-Ing. der Landschaftspflege und Umweltschutzes war begeisterter Vogelliebhaber und Pflanzenexperte.
Mit Spaß, Spiel und Tatendrang gestaltete er seine Programme und begann schon bald eine Kooperation mit Schullandheimen, Jugendherbergen und anderen Unterkunftshäusern. Somit erweiterte Jan Jung seinen Angebotsraum auf ganz Mittelfranken. Viele Gruppen und Kinder haben ihn kennenlernen dürfen.
Im Jahr 2007 erkrankte Jan Jung an einem Gehirntumor und verstarb am 26.3.2009 an dieser schweren Krankheit.
Es war sein Wunsch, dass sein “LUCHS” weitergeführt wird, damit nach seinem Ableben auch noch weiterhin Kindern die Natur nahegebracht wird und sie erleben, wie schön die Schöpfung ist. In diesem Sinne führen Hans und Heidi Röttenbacher den “LUCHS” weiter.
Manche werden sich erinnern: Jan Jung * 18.4.1969 † 26.3.2009
Ein Nachruf von Zainer Hennig, Lauenstein
Kennen lernen durfte ich Jan Jung Mitte der neunziger Jahre bei einem Vortrag über kirchliche Schöpfungsverantwortung in der Pfarrkonferenz des Dekanats Gunzenhausen. Als geborener waschechter Gunzenhausener war er auf ein Stück heimatliche Kirchengeschichte stolz: Schließlich hatte die legendäre erste Schöpfungssynode unserer Kirche 1989 in eben jenem mittelfränkischen Gunzenhausen getagt und ihre wegweisende Gunzenhausener Erklärung zur Schöpfungsverantwortung der Kirche verabschiedet.
Nach diesem ersten Bekanntwerden trennten sich unser beider Wege wieder für einige Zeit.
Zwischenzeitlich absolvierte Jan ein Universitätsstudium in Weihenstephan mit dem Abschluss zum Dipl.-Ing. der Landespflege. Seine Hoffnungen auf eine Anstellung in seinem Fach haben sich nach dem Studium nicht gleich erfüllt. Das geriet für unser Münchner Umweltreferat damals zum Vorteil: Wir hatten vielfältigen Bedarf und der junge Absolvent brachte seine professionelle Qualifizierung und eine hohe Motivation mit. Jan Jung wurde für einige Monate, vom September 1996 bis Ende Februar 1997, Teilzeit-Mitarbeiter im landeskirchlichen Umweltreferat in München.
In dieser Zeit war er an vielen Initiativen beteiligt. Um nur einige zu nennen: Er arbeitete im neu gegründeten Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) mit, das gerade von KLJB, Kreisjugendring und Evang. Landjugend gemeinsam aus der Taufe gehoben worden war.
Er fädelte die ersten Kontakte zu einem – uns seinerzeit noch reichlich dubiosen – Mehlbeeren-Projekt ein. Atemberaubend, wenn man bedenkt, was daraus unter der späteren Ägide von Barbara Füchtbauer für den mittelfränkischen Raum, für unsere kirchlich-ökologische Basisarbeit, sowie an Multiplikation in Schulen und Kirchengemeinden hinein alles geworden ist. Er gehört, zusammen mit seinem Studienkollegen Werner Rehklau, in die Anfänge des Ausstellungs-Projektes Die Kirche – ein Haus für alle Kreatur und hat dafür zahlreiche Referenten-Termine wahrgenommen. Er war, so bekennen einige Mitstreiter von damals, ihr Lehrmeister für so manche übersehenen „Kirchenbewohner“ wie Dohlen, Mauersegler und Fledermäuse…
Die Liebe zu seiner mittelfränkischen Heimat und der wunderschönen Natur hat er sich schließlich zum Arbeitsplatz gemacht: In einer mutigen Vorwärtsstrategie hat er sich mit dem Projekt Der-mit-dem-Luchs-tanzt als selbständiger Naturführer in Mittelfranken etabliert, Standort: Gunzenhausen – Kunden: Schulklassen – Arbeitsplatz: Natur. Nach nicht ganz einfachen Anfängen wurde daraus ein Selbstläufer, der so manche Anfrage wegen Überbuchung abweisen musste. Und in dem allen immer „mit dem Herzen dabei“! Schließlich noch die Erfüllung einer Lebenspartnerschaft und Ehe mit neuen, großen Plänen. Alles Hoffen musste sich der Diagnose „Gehirntumor“ beugen. Jan Jung ist am 26. März 2009 verstorben und wurde auf dem Gunzenhausener Friedhof beerdigt.
Dank allen, die sich erinnern … vielleicht an eine KUK-Runde, an eine Referenten-Begegnung mit ihm, an eines der beiden Landestreffen im Herbst 1996 in München und Nürnberg. Es war sehr viel Hingabe in seinem Wesen und in seinem Weg.